Antikensammlung im Alten Museum
Das Alte Museum, erbaut 1823 bis 1830 nach den Entwürfen Karl Friedrich Schinkels, zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Klassizismus. Mit einer klar gegliederten äußeren Form und einer präzisen inneren Struktur in Anlehnung an die griechische Antike verfolgt Schinkel damit Humboldts Idee, das Museum als Bildungseinrichtung dem Publikum zu öffnen.
Die monumentale Ordnung der 18 kannellierten ionischen Säulen, die weit gespannte Vorhalle, die Rotunde - ein ausdrücklicher Rückgriff auf das römische Pantheon - und schließlich die Freitreppe sind architektonische Elemente, die bis dahin nur Herrschaftsbauten vorbehalten waren.
Ursprünglich für alle Berliner Kunstsammlungen geschaffen, beherbergt das Alte Museum seit 1904 die Antikensammlung. Zwischen 1943 und 1945 brannte das Gebäude aus und wurde schwer beschädigt. Der Wiederaufbau dauerte bis 1966.
"Antike Welten" in vollkommen neuer Darstellung sind seit dem 24. Februar 2011 im Alten Museum zu erleben: Nach den Etruskern und Römern, die seit Juli 2010 im Obergeschoss 250.000 Besucher begeistert haben, präsentiert die Antikensammlung nun im Hauptgeschoss ihre weltberühmte Sammlung griechischer Kunst in neuem Gewand.
Antikensammlung
In der Antikensammlung werden Kunstwerke des griechischen und römischen Altertums gezeigt - Baukunst, Plastik und Vasen, Inschriften, Mosaiken, Bronzen und Schmuck. Die Sammlung ist an zwei Standorten zu besichtigen, im Pergamonmuseum und im Alten Museum. Weiterhin ergänzen Objekte der Antikensammlung die sammlungsübergreifende Präsentation im Neuen Museum. Das betrifft vor allem Werke provinzialrömischer Kunst sowie die große Zypernsammlung.
Sammlungscharakter
Mit jährlich ca. 1 Million Besuchern gehört das Pergamonmuseum zu den meistfrequentierten Häusern der Staatlichen Museen. Hauptanziehungspunkt ist der Pergamonaltar (2. Jahrhundert v. Chr.). Sein Skulpturenfries zählt zu den Meisterwerken hellenistischer Kunst und zeigt den Kampf der Götter mit den Giganten. Im südlich anschließenden Saal ist das Markttor von Milet zu sehen, ein Glanzstück römischer Architektur, von dem man zum Vorderasiatischen Museum weitergehen kann.
Nach den großen Sonderausstellungen "Die geretteten Götter aus dem Palast vom Tell Halaf" und "Pergamon - Panorama der antiken Metropole" 2011 und 2012 wird im Nordflügel des Pergamonmuseums zukünftig das Museum für Islamische Kunst seine neue Heimat finden.
Seit dem 24. Februar 2011 wird die griechische Kunst nun im Alten Museum in einer Neuaufstellung präsentiert. Im Hauptgeschoss werden archaische Grab- und Votivstatuen sowie klassische Grabreliefs mit Vasen, Bronzen, Terrakotten und Schmuckgegenständen ein eindrucksvolles Panorama der Kunst des antiken Griechenlands bieten. Den Besucher erwartet ein Rundgang, der im Ostsaal mit der griechischen Frühzeit beginnt und dann durch Heiligtümer und Nekropolen führt. Der Nordsaal vereint die Bereiche der Götter und der Menschen. Integriert ist zudem eine exquisite Auswahl antiker Münzen des Münzkabinetts. In der Mitte des Westsaals, dem Raum der Kunst des Hellenismus und der Griechen in Unteritalien, markiert die Skulptur der thronenden Göttin aus Tarent ein besonderes Highlight der Ausstellung.
Die Antikensammlung hat mit dieser Neuordnung nicht nur einen ganz wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des Masterplans Museumsinsel geleistet, sondern vor allem endlich die vollständige Vereinigung der antiken Skulpturen mit der Kleinkunst erreicht.
Schon die brandenburgischen Kurfürsten sammelten Schätze aus dem klassischen Altertum. Den eigentlichen Anstoß zur Gründung der Antikensammlung gab jedoch der Ankauf der bedeutenden Sammlung des römischen Archäologen G. P. Bellori (1698). Mit der Eröffnung des Alten Museums, das 1830 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel fertiggestellt wurde, konnte die Antikensammlung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die Sammlung wuchs durch Grabungskampagnen in Olympia, Pergamon, Samos, Milet, Priene und Didyma zu einer der bedeutendsten der Welt. Es gelangten Architekturfragmente, Skulpturen und Friese nach Berlin. In dem 1930 eröffneten Pergamonmuseum war es möglich, die wiedererstandenen Monumentalbauten - darunter den Pergamonaltar und das Markttor von Milet - zu präsentieren.
Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg führte auch zur Teilung der Antikensammlung. Im Ostteil der Stadt wurde das Pergamonmuseum in den fünfziger Jahren wiedereröffnet. Im Westteil wurde die nach Westdeutschland ausgelagerte Kleinkunst von 1960 - 1995 im westlichen Stülerbau präsentiert, gegenüber dem Charlottenburger Schloß.
Heute haben Vasen, Bronzefiguren und andere Kleinobjekte im Alten Museum eine neue Unterkunft gefunden. Damit ist die Wiedervereinigung der geteilten Sammlung abgeschlossen.
Antikensammlung
Postanschrift
Geschwister-Scholl-Straße 6
10177 Berlin
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Direktor: Prof. Dr. Andreas Scholl
Kommissar. Stellvertretender Direktor: Dr. Martin Maischberger
Telefon Sekretariat: +49 - (0)30 - 2090 5201
Fax: +49 - (0)30 - 2090 5202
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WWW: www.smb.museum/ant
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